Abenteuer Auswandern – Ein «7-Punkte-Plan» für die Jobsuche in der Schweiz

Dieser Blog-Beitrag richtet sich vorwiegend an Personen aus dem Gesundheitswesen, die mit dem Gedanken spielen, in die Schweiz auszuwandern. Als damalige Studentin, die 2009 selbst auswanderte, um ihr Glück in Luzern, in der schönen Zentralschweiz, zu finden, stehe ich seit vielen Jahren Spezialisten bei der Jobsuche beratend zur Seite.

Hast du dich auch schon mal bei dem Gedanken ertappt, einfach alle Zelte abzubrechen und eine Herausforderung im Ausland zu suchen? Da bist du nicht die/der Einzige! Allein in Deutschland wanderten im Jahr 2018 rund 262’000 Deutsche aus. Darunter natürlich auch Personen aus dem Gesundheitswesen. Über die Jahre wurden uns vielerlei Gründe für den Landeswechsel genannt: Manche Arbeitskräfte aus dem Gesundheitswesen sind eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Job, dennoch packt sie die Neugier; wie läuft das woanders? Häufig sprechen wir mit jungen Pflegekräften, die noch nicht so fest verwurzelt sind und «raus in die Welt» wollen. Aber auch viele Kandidaten ü 40 wagen den Schritt und starten einen Neuanfang in einem Spital, einer Klinik oder Praxis in der Schweiz. Leider wird uns auch oft vom Unmut über das Gesundheitssystem im eigenen Land berichtet, von unangemessenen Anstellungsbedingungen oder anderen, nicht tragbaren Situationen, weshalb ein Wechsel in die Schweiz attraktiv ist.

Ist der Entschluss dann einmal gefasst, kommen die ersten Fragen auf: Wie ist das mit der Aufenthaltsbewilligung in der Schweiz? Wie sind die Arbeitsbedingungen und was verdiene ich als Krankenschwester/Krankenpfleger, Arzt/Ärztin? Ist das Leben in der Schweiz wirklich so teuer wie man hört und wie läuft das eigentlich mit der Rente? Kann ich mit meinem Diplom als Gesundheits- und Krankenpfleger einfach in einem anderen Land arbeiten?

Nachfolgend liefern wir dir sieben wichtige Hinweise, welche dir die ersten Schritte zur Auswanderung erleichtern sollen:

  1. Aufenthaltsbewilligung
    Hier geht es um deine Staatsangehörigkeit. Seit 2002 gilt zwischen der Schweiz und der Europäischen Union die Personenfreizügigkeit. Für die Bürger von 17 EU-Staaten inklusive Deutschland und Österreich bedeutet dies: Wenn du einen gültigen Arbeitsvertrag mit einem in der Schweiz ansässigen Unternehmen vorweisen kannst, hast du Anrecht auf eine Arbeits- und Aufenthaltsbewilligung. Bleibst du fünf Jahre lang ununterbrochen in der Schweiz, erhältst du zudem eine Niederlassungsbewilligung. Solltest du nicht der EU angehören, informiere dich bitte frühzeitig über deine Möglichkeiten -> Info für Nicht-EU/EFTA Angehörige
  2. Anerkennung deiner Ausbildung
    Wenn du in der Schweiz einem reglementierten Gesundheitsberuf nachgehen willst, musst du zunächst deine Ausbildung vom Schweizerischen Roten Kreuz anerkennen lassen. In den meisten Kantonen ist die SRK-Anerkennung Pflicht. Der sogenannte (kostenlose) Precheck gibt dir Auskunft darüber, ob und in welcher Form deine Ausbildung anerkannt wird. Danach hast du zwölf Monate Zeit, das kostenpflichtige Anerkennungsverfahren einzuleiten.
  3. Bewerbungsunterlagen
    Das Dossier – wie der Schweizer es nennt – sollte einwandfrei und vollständig sein. Dazu gehört das Bewerbungsanschreiben, ein sauber gestalteter Lebenslauf, sämtliche Arbeitszeugnisse, Ausbildungszeugnisse / Diplome, Zertifikate oder Weiterbildungsnachweise sowie (wenn bereits vorhanden) die SRK-Anerkennung.
  4. Bewerbungsgespräche
    Wenn du zu Bewerbungsgesprächen in die Schweiz eingeladen wirst, handelt es sich meist direkt um eine Hospitation (Schnuppertag). Mach dir frühzeitig Gedanken über deine Anreise und Unterkunft in dieser Zeit. Am besten hast du bereits Urlaub eingereicht und kannst konkrete Daten für den/die Schnuppertage angeben. Der Grossteil der Krankenhäuser bietet (meist kostenpflichtige) Personalzimmer zur Übernachtung an. Sollten die Schnuppertage in verschiedenen Regionen sein, plane dir genug Zeit zum Pendeln ein. Fast immer startet die Hospitation sehr früh am Morgen und dauert bis zum späten Nachmittag.
  5. Kündigungsfrist / Termine
    Informiere dich über deine Kündigungsfrist. Eine Anstellung kann unter Umständen sehr schnell gehen. Wenn du Mitte des Monats zu einem Schnuppertag gehst, kann es dir passieren, dass du noch am selben Tag ein konkretes Angebot in der Hand hast. Oft ist es so, dass der Arbeitgeber davon ausgeht, du würdest noch im selben Monat kündigen, um frühzeitig starten zu können. Falls du dann noch weitere Schnuppertage geplant oder einige Wochen später vereinbart hast, kommst du unter Druck. Meine Empfehlung ist daher, lege dir die Schnuppertage zeitlich nahe beieinander und sei dir bewusst, dass man Ende des Monats die Bewerbungsprozesse vorantreiben wird.
  6. Behördengänge
    Erledige rechtzeitig alle Behördengänge, dazu zählen das Anerkennungsverfahren, die Abmeldung im alten und Anmeldung im neuen Wohnort, die Beantragung der Aufenthaltsbewilligung, die Überführung des Autos und auch die Einfuhr von Haustieren. Sei ausserdem unbedingt im Besitz eines gültigen Ausweises. Dies gilt auch für deine Kinder, falls du nicht allein kommst.
  7. Personalagenturen
    Zieh es in Betracht mit einer Personalagentur deines Vertrauens zusammenzuarbeiten. Beim 3-Schicht-Betrieb kann es unter Umständen sehr schwierig werden, alle Termine rechtzeitig zu koordinieren, den Überblick zu behalten und geeignete Arbeitgeber / Stellen für dich zu finden. Dein Personalberater wird in einem Gespräch deinen Werdegang mit dir anschauen, deine Anforderungen aufnehmen, dir eine vollumfängliche Beratung zum Thema Auswanderung geben, anschliessend passende Stellen aufzeigen und den kompletten Bewerbungsprozess für dich koordinieren. Dies erspart dir eine Menge Stress, Zeit und Kosten.

 

ZU MEINER PERSON

Als Teil der Care21 AG biete ich Ihnen mit meiner eigenen Erfahrung zum Thema Auswanderung sowie meiner langjährigen Expertise in der Personalvermittlung gerne meine Unterstützung an.

Care21 ist eine erfahrene und spezialisierte Personalagentur mit Fokus auf die Personalvermittlung für Pflege- und Gesundheitsberufe sowohl für Fest- wie auch Temporäranstellungen. Täglich bringen wir Gesundheitsinstitutionen und Fachkräfte im Job zusammen – unkompliziert, zuverlässig und passgenau.

Charlene Bär
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