Leben als Ausländer und als Pflegefachperson in der Schweiz

Eigene Erfahrungen bzgl. des Lebens in der Schweiz und wie andere deutsche Pflegefachleute die Arbeit in der Schweiz beurteilen

In der Schweiz leben Menschen aus allen Nationen. Die Schweiz hat mit 24.9% den zweithöchsten Ausländeranteil von Europa und hat mit seinen 4 verschiedenen Landesprachen und Religionen eine multikulturelle Gesellschaft.

Die Schweizer Asyl- und Ausländerpolitik wird oft in den europäischen Medien thematisiert und hat bei vielen den Anschein hinterlassen, dass die Schweiz ein fremdenfeindliches Land sei. Diese Auffassung ist aber nicht rational erklärbar und stimmt mit meinen eigenen Erfahrungen in keiner Weise überein.
Gerade in meinem beruflichen Alltag als Personalvermittler für Gesundheitsberufe werde ich sehr häufig von den Kandidaten gefragt, bzgl. meiner eigenen Erfahrungen, wie man sich als Ausländer, in der Schweiz fühlt und lebt.
Seit meiner Einreise vor 18 Jahren in die Schweiz habe ich keinerlei negative Erfahrungen sammeln müssen. Früher wie heute ergeben sich schnell Kontakte zu Schweizern sowie anderen Ausländern. Wichtig ist, denke ich, dass man sich an gewisse Grundregeln hält. In der Schweiz wird z.B. ein höflicher Umgangston miteinander gepflegt (privat wie beruflich) und es wird auf eine saubere Umwelt wert gelegt. Dieses sollte aber eigentlich sowieso selbstverständlich sein.

Es gibt ja bekanntlich das Sprichwort: «Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus»

Des Weiteren sind die Arbeitsbedingungen in der Schweiz sehr gut und die Lebensqualität ist hoch. Nicht nur der Verdienst, sondern auch die Wertschätzung in der Pflegebranche ist im Vergleich zu Deutschland bedeutend höher. Natürlich sind diese Aspekte vernachlässigbar, wenn man sich dafür nicht willkommen in fühlt. Ich persönlich habe aber durchwegs positive Erfahrungen gemacht und bereue keine Sekunde in die Schweiz gezogen zu sein.

Bzgl. Arbeitszufriedenheit von deutschen Pflegefachkräften in der Schweiz gab es jüngst eine Umfrage in einer Facebook Gruppe.

Auszug aus den Antworten:

  • Ich bereue die Entscheidung auf gar keinen Fall und könnte in diesem Beruf nie wieder in Deutschland arbeiten…
  • Ich bin auch seit 9 Jahren in der Schweiz und würde nicht mehr zurückgehen.
  • Eine gute Bekannte ist total überzeugt – mehr Gehalt, man kann/darf viel mehr machen.
  • Meine Kollegin hat da gearbeitet. Ein Traum
  • Bin seit 10 Jahren in der Schweiz und sehr zufrieden. Man hat anständige Arbeitsbedingungen und wird auch gut entlöhnt.
  • Ich kann es selbst nur empfehlen. Habe mich von der ersten Sekunde an sehr willkommen und mit meinem Beruf sehr wertgeschätzt gefühlt!
  • Die Kompetenzen sind hier höher, es wird mehr erwartet, da es für viele Tätigkeiten auch noch die anderen Berufsgruppen hat, die «Diplomierten» machen vor allem die Medizinalpflege usw.

Natürlich gab es auch kritische Stimmen:

  • Ich habe in der Schweiz gearbeitet als Grenzgänger. Kommt für mich nicht mehr in Frage. Habe mich sehr unwohl gefühlt.
  • Ich würde es auch auf keinen Fall mehr machen, habe mich sehr unwohl gefühlt……Habe es sehr deutlich zu spüren bekommen, dass ich Ausländer bin…..Nie wieder…..Es ist nicht alles Gold was glänzt.

Worauf ein Gruppenmitglied mit Schweiz-Erfahrung vielleicht auf einen entscheidenden Punkt verweist: Ob man zufrieden wird mit einem Pflege-Job in der Schweiz – dies hängt auch davon ab, was man sich davon erhofft.

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